Oberlausitz – außergewöhnliche Feriengebiete, faszinierende Kultur

Kurort Oybin im Zittauer Gebirge (Oberlausitz)
Der Kurort Oybin ist Endstation der dampfbetriebenen Zittauer Schmalspurbahn und liegt am Fuße des Berges Oybin in einem vom Goldbach gebildeten Talkessel des Zittauer Gebirges.

Die Oberlausitz liegt im Ostzipfel Sachsens. Dieser südöstlichste Teil Deutschlands hat gemeinsame Grenzen mit Tschechien und Polen – das so genannte Dreiländereck. In Sachsen umfasst die Oberlausitz in etwa die Landkreise Görlitz und Bautzen mit einer nördlichen Grenze zwischen Hoyerswerda und Lauta und in Brandenburg den südlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Bautzner Altstadt - Michaeliskirche und alte Wasserkunst
Ein Rundgang durch die wundervolle Altstadt von Bautzen mit der Michaeliskirche und der alten Wasserkunst sollte bei Ihrem Besuch in der Oberlausitz nicht fehlen.

Die Oberlausitz ist eine Region, die zu etwa 67 % zu Sachsen sowie 30 % zu Polen und 3 % zu Brandenburg gehört. Durch die Besiedlung germanischer und slawischer Stämme zu Beginn unserer Zeitrechnung wurde die Lausitz schon früh von unterschiedlichen Kulturen geprägt. Ihren Namen hat die Landschaft von dem westslawischen Stamm „Lusici“, die sich im 6. Jahrhundert in diesem Gebiet ansiedelten.

Noch heute lebt hier das kleinste slawische Volk. Die fast 35.000 Sorben haben eine eigene Sprache, eigene Sitten und Gebräuche, die auch Bestandteil des Alltags sind. Ein Beispiel dafür ist die zweisprachige Beschriftung von Ortsschildern und Wegweisern. Typische Bräuche wie das Osterreiten, die filigrane Verzierung von Ostereiern oder die Trachtenpflege dienen nicht nur der touristischen Schaustellung. über Lebensweise und Kultur des Volkes informieren die Regionalgeschäftsstellen der „Domowina“ und die Stiftungen für das sorbische Volk. Bautzen, das Zentrum der Sorben, blickt auf eine über 1000jährige Geschichte zurück. Schon von weitem erblickt man die Konturen des gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerns.

Zittau Stadtpanorama (Sachen, Oberlausitz)
Zittau ist nach der Kreisstadt Görlitz die zweitgrößte Stadt im Landkreis und die fünftgrößte der Oberlausitz.

Auch Zittau und Görlitz, zwei weitere Städte des „Oberlausitzer Sechsstädtebundes“, sind reich an Geschichte und Tradition. Die bedeutendsten Kunstwerke Zittaus sind das „Große Zittauer Fastentuch von 1474“ und das „Kleine Zittauer Fastentuch von 1573“. Die kostbare, auf Leinen gemalte Bilderbibel erzählt in 90 Motiven die spannungsgeladene Geschichte des Alten und Neuen Testaments (www.zittauer-fastentuecher.de).

Diese Fastentücher gehören neben dem „Teppich von Bayeux“ zu den eindrucksvollsten textilen Kunstwerken der abendländischen Kultur. Daher ist es kein Wunder, dass Zittau und seine Fastentücher die erste Station der „Via Sacra“ bilden. Diese „Heilige Straße“ führt über die Grenzen nach Niederschlesien und Nordböhmen. Der 550 km lange Weg verbindet 16 einzigartige sakrale Stätten.

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul (Peterskriche) Kirche in Görlitz
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul (Peterskriche) in Görlitz ist die größte spätgotische Hallenkirche Sachsens.

Zittau ist auch der Ausgangspunkt für Wanderungen im Zittauer Gebirge. In den Dörfern dieser Gegend sind besonders viele der liebevoll gepflegten Umgebindehäuser zu sehen. Eine weitere Station der „Via Sacra“ ist Görlitz – eine Stadt, zwei Länder. Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands, Kreisstadt des Landkreises Görlitz und größte Stadt der Oberlausitz. Die Stadt liegt an der Lausitzer Neiße, die dort seit 1945 die Grenze zu Polen bildet.

Görlitz besitzt eine der am besten erhaltenen Altstädte Mitteleuropas.  Mit über 4000 historischen Bauten von Spätgotik, über Renaissance und Barock bis zur Gründerzeit verfügt die Stadt über eine unermessliche Fülle an Schätzen der Baukunst. Besonders erwähnenswert sind die bis heute erhaltenen Neubauten der Frührenaissance, welche nach einem verheerenden Feuer (1525) entstanden.

Der Görlitzer Naturschutz-Tierpark ist ein anspruchsvoll gestaltetes naturnahes Ensemble. In zum Teil durch die Besucher begehbaren Gehegen leben über 500 Tiere wie kleine Pandas, Fischotter oder Yaks. In der Nähe der Stadthalle befindet sich der Stadtpark, dessen besondere Anziehungspunkte ein großer Holzspielplatz und der Meridianstein für den 15. Grad östlicher Länge sind. Ca. 17 km nördlich von Görlitz liegt die Kulturinsel Einsiedel in der Gemeinde Neißeaue. Sie ist eine Verbindung von Kunst, Kultur und Natur. Auf dem detailliert gestalteten Abenteuerspielplatz befinden sich Tunnels, Klettergerüste und ein großes Piratenschiff. Im Jahr 2005 wurde ein Hotel auf der Kulturinsel eröffnet. Es besteht aus mehreren Baumhäusern in acht bis zehn Meter Höhe.

 Fürst Pücklers Schloss in Bad Muskau
Das Schloss Muskau ist weltweit bekannt durch seine Lage im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. Die Parkanlage gehört seit dem 2. Juli 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Aber die Lausitz ist auch das „Land der 1000 Seen und Teiche“. Zu Fuß oder auf dem Rad lässt sich die abwechslungsreiche Landschaft erkunden. Mit etwas Glück kann man in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft auch seltene Tier- und Pflanzenarten entdecken. An der nördlichsten Spitze der Oberlausitz erwartet ein Juwel der Gartenbaukunst seine Besucher. Hier ließ Hermann von Pückler-Muskau im 19. Jahrhundert eine paradiesische Parklandschaft ohnegleichen schaffen.

Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau ist der wohl schönste Landschaftspark im klassizistischen, englischen Stil. Er erstreckt sich über die Fläche von 830ha auf deutscher und polnischer Seite. Der Park liegt zu etwa einem Drittel in der sächsischen Stadt Bad Muskau, der größere Teil des Parks liegt östlich der Lausitzer Neiße und nördlich der Stadt Lugknitz in Polen. Beide Teile sind durch mehrere Neißebrücken miteinander verbunden. Zentrales Gestaltungselement des Parks ist das Neue Schloss Muskau.

2004 wurde der Park in die Weltkulturerbeliste der UNESCO eingetragen. Er ist das einzige sächsische Welterbe und eine der wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten.

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Bildquellen:

  • Bautzner Altstadt – Michaeliskirche und alte Wasserkunst: 120820019 © Mattoff / Fotolia.com
  • Zittau Stadtpanorama (Sachen, Oberlausitz): 123250890 © Frank / Fotolia.com
  • St. Peter und Paul Kirche in Görlitz: 137277645 © pure-life-pictures / Fotolia.com
  • Fürst Pücklers Schloss in Bad Muskau: 93500231 © Visions-AD / Fotolia.com
  • Kurort Oybin im Zittauer Gebirge (Oberlausitz): 120821018 © Mattoff / Fotolia.de

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