Das Saarland – ein vielfältiges Land im Aufbruch mit Visionen

Das Saarland erschließt sich seinem Besucher nicht so leicht, es ist ein sehr widersprüchliches und eigenes Ländchen, geprägt von unterschiedlichen Kultureinflüssen und einer bewegten industriellen Entwicklung. Bestimmten über viele Jahrzehnte der Bergbau und die Stahlindustrie das Bild des Landes, wirkt es heute wie eine spannende, bizarre Bilderlandschaft – durchsetzt von alten Hallen, Fördertürmen, Stahlgerippen und -gerüsten, die darauf warten, wieder mit Leben gefüllt zu werden. Und das passiert peu à peu, Schritt für Schritt.

Neuzeit Historie

Liebevoll werden die alten Industrieanlagen in die neue Zeit integriert, geadelt von der UNESCO als Kulturdenkmäler, wie Völklingen oder mit neuem Innenleben gefüllt und aus dem Dornröschenschlaf „wachgeküsst“, wie z.B. in Neunkirchen wo gekonnt eine Brücke zwischen dem was war und der heutigen Zeit geschaffen wurde. Ehrlicherweise muss man sagen, dass dieser Prozess des wieder „neu Erwachens“ ein recht langwieriger ist und man an manchen Stellen noch genau hinschauen muss, was wirklich passiert. Denn typisch saarländisch, man geht nicht nach Außen, sondern lieber nach Innen.

„Außen hui und innen Pfui“ findet man hier eher nicht, viel wahrscheinlicher ist es, dass Gegenteil anzutreffen und nach zunächst skeptischer Betrachtung eine positive überraschung zu erleben. Ob das Haus neu verputzt ist oder nicht, ist vollkommen egal. Wie schon erwähnt: „Hauptsach gudd gess“! hat oberste Prioriät! Da ist es egal, ob Hausmannskost oder sternegekrönte Küche, schmecken muß es halt! Showmachen ist nicht die Art des Saarländers, mit „Krallemachern“ hat er nicht gern zu tun. Es ist meist unerheblich, wer man ist und was man hat. So können beim gemütlichen Bierchen oder Cremant der Stahlarbeiter in Arbeitskluft neben dem Bankdirektor im Anzug stehen, sich zuprosten und miteinander Spaß haben. Man kennt sich schließlich, das Saarland ist nicht soooo gross. Doch ist es vielleicht größer als man denkt?! Im übertragenen Sinne auf alle Fälle!

Das Saarland hat viel zu bieten!

Als flächenmäßig kleinstes Bundesland hat das Saarland enorm viel zu bieten. Z. B. Sterne-gekrönte Gastronomie, Kunst, Kultur und vor allem viel Natur!

Mischwald mit traumhaften, teilweise bundesweit prämierten Wanderwegen, Weinberge mit Blick auf die Flüsse und über die Grenze nach Luxemburg. Blühende Wiesen entlang der Bachläufe und Obstgärten auf sanften Hügeln und überall sichtbar und unsichtbar jede Menge Geschichte! Kelten und Römer, Fürsten und Grafen, Dichter, Musiker und Philosophen, wer hat das Land nicht schon alles bereist oder sogar an der Saar gelebt. Oft wird das Saarland mit seiner Industrie gleichgesetzt oder besser seiner industriellen Situation aus früheren Zeiten, das ist nun vorbei, zwar überall noch spürbar, aber charmant eingebunden in Neues. Vergessen Sie scheußliches Winterwetter in hübschen Gasthäusern und Hotels und lassen Sie sich einfach rundum verwöhnen. Kaum ist das Frühjahr da und überall grünt und sprießt es, sieht alles ganz anders aus!

Besuchen Sie das Saarland ab Mai, erleben Sie einen wunderbaren Sommer am Bostalsee und probieren Sie im Herbst Weine aus der Region. Nicht ohne Grund wurde der Begriff unserer französischen Nachbarn, der beschreibt, dass man dass Leben zu genießen weiß, hier kurzerhand in „saarvoir vivre“ abgeändert.

Gastfreundschaft wird groß geschrieben!

Probieren Sie es aus! Die Saarländer sind sehr offen und gastfreundlich, also wundern Sie sich nicht, wenn Sie schon nach einem kurzen Gespräch zu einem privaten Grillfest eingeladen werden. A propos Grillfest, das ist für den Saarländer überhaupt das Größte! Erlauben Sie mir bitte, dass ich als Saarländerin hier ein Klischee bediene! Grillen und Angeln! Beim Grillen den Blick auf den „Schwenker“ oder die Hand am Grill, den gerollten Spießbraten bedächtig über dem Feuer drehend. Unbedingt eine Bierflasche in der Hand, um das Grillfleisch abzulöschen und zwischendurch ab und zu auch den eigenen „Brand“ zu stillen. Oder mit der Angel am Würzbacher Weiher bei Blieskastel und weggeträumt, total versunken in die eigenen Gedanken, welche anschließend mit dem Tischnachbar beim gemeinsamen Genuss der frisch gefangenen Fische ausgetauscht werden, indem man über das Leben philosophiert.

Und Musik ist ganz wichtig, es gab und gibt viele kleine Lokale mit Livemusik. Ihre Anzahl hat sich allerdings mit dem Zusammenbruch der Stahlindustrie verändert. Früher waren die kleinen Kneipen aufgrund des Schichtwechsels rund um die Uhr offen. Heute ist das leider nicht mehr überall so. Bands, ob Profi- oder Hobbybands gibt’s im Saarland unglaublich viele unterschiedlichster musikalischer Stilrichtungen, von wirklich beachtlicher Qualität. Das konnte man v.a. bei der 50 Jahre Saarland-Feier überall beobachten. Mindestens zehn Bühnen waren aufgebaut, welche über drei Tage von morgens bis in die Nacht hinein durchgehend bunte Programme boten. Den krönenden Abschluss bildete eine von Frank Nimsgern, einem über das Saarland hinaus bekannten Komponisten, eigens komponierte moderne „Saarhymne“, die auf einer riesigen Bühne auf dem Tbilisser Platz in Saarbrücken vor dem Staatstheater zu einem mit der Musik synchronisierten Feuerwerk erklang und die Besucher berührte. Insgesamt haben etwa 600.000 Menschen das Jubiläum gefeiert. Auch die Malerei und die Architektur haben im Saarland einen hohen Stellenwert und kommen nicht zu kurz. Ständig finden bemerkenswerte Ausstellungseröffnungen und Vernissagen statt, werden Kurse angeboten oder Führungen veranstaltet. Museen in allen Bereichen der Kunst gibt es viele, auch ganz kleine Sammlungen warten auf interessierte Besucher. Die Universität des Saarlandes bietet außerdem eine Vielzahl von Vorlesungen, die für Gasthörer geöffnet sind.

Im Saarland finden Sie wirklich Alles: Geschichte, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Natur pur!