Tipps und Tricks zum Reisen mit Kindern

Reisen mit Kindern kann eine Herausforderung sein, aber mit der richtigen Planung und Einstellung kann es zu einem wunderschönen und erholsamen Urlaub für alle werden. Hier sind einige Tipps für eine angenehme und stressfreie Reise, egal ob ein, zwei oder fünf Kinder mit dabei sind:

Vor der Reise

1. Gründliche Planung

Planen Sie im Voraus und berücksichtigen Sie die Bedürfnisse aller Altersgruppen. Ein flexibler Reiseplan mit genügend Pufferzeiten für Unvorhergesehenes kann sehr hilfreich sein. Da Kinder häufig krank werden, empfiehlt sich je nach Reise eine Reiserücktrittsversicherung.

Überlegen Sie, welches Transportmittel für Ihre Familie am besten geeignet ist. Manchmal können ein geräumiger Minivan oder ein Zug mit Familienabteil komfortabler – und günstiger – sein als Flugreisen.

Größere Kinder können in die Reiseplanung und die Auswahl des Reiseziels einbezogen werden. Vorab kann man sich Filme und Bücher zum jeweiligen Land anschauen und gemeinsam bereits Aktivitäten ausspähen, die alle gern unternehmen möchten. So lassen sich die Vorfreude und Akzeptanz vor Ort steigern.

2. Packlisten erstellen

Erstellen Sie detaillierte Packlisten, um sicherzustellen, dass nichts Wichtiges vergessen wird. Lassen Sie die Kinder ab einem gewissen Alter, wenn möglich, ihre eigenen Taschen mit Überwachung packen, um sie in den Prozess einzubeziehen. Auch ein kleiner Rucksack mit eigenem Spielzeug sorgt für genügend Beschäftigung während der langen Reise.

Wichtige Dokumente der Kinder, die man nicht vergessen sollte:

• Kinderausweis
• Impfpass
• Krankenkassenkarte

Weitere wichtige Dinge:

• besondere Nahrungsmittel (Babynahrung, Milchpulver, Lieblingsessen, die obligatorische Flasche Ketchup)
• Windeln nur in mäßigen Mengen (kann man außer in der Wüste fast überall kaufen)
• Reiseapotheke (Tipps für die Reiseapotheke von „Mamawahnsinn“)
• Sonnenschutz (wasserfeste Sonnencreme mit mind. Faktor 30, besser 50, UV-sichere Bade-Shirts, Sonnenhüte mit Nackenschutz, Sonnenbrillen mit UV-Schutz)
• Utensilien für’s Einschlafritual

3. Ausreichend Unterkunft einplanen

Stellen Sie sicher, dass Ihre Unterkunft genügend Platz für alle bietet. Ferienwohnungen oder Familienzimmer sowie Apartments in Hotels sind oft eine gute Wahl. Auch Mehrbettzimmer in Hostels oder Pensionen können eine gute Möglichkeit sein.
Ein Campingurlaub mit Zelten bietet ebenfalls viel Platz und Zeit an der frischen Luft und ist eine spannende Erfahrung für kleine Entdecker. Zudem passen eine ganze Menge Kinder in ein Familienzelt.

Für die Anreise

4. Das Auto packen

Dachgepäckträger sind Platzsparwunder. Mehr Raum im Auto, mehr Fußraum und weniger Einengung sind auch gut für die Nerven aller Beteiligten. Getränke, Snacks, Spiele und sonstiges, schnell benötigtes Zubehör griffbereit halten.

5. Anreise mit dem Flugzeug

Bei der Anreise mit dem Flugzeug bietet es sich an, die erste Reihe zu buchen, falls möglich. Hier ist meist mehr Platz und es kann ggf. eine Babywanne an der Frontwand eingehängt werden. Den Buggy nicht aufgeben, sondern ins Handgepäck nehmen, sodass kleine Kinder bei langen Wegen am Flughafen nicht getragen werden müssen und ggf. im Buggy schlafen können. Es gibt eine Vielzahl kleiner, handgepäckkonformer Reisebuggys. Wichtige Dinge ins Handgepäck!

6. Snacks und Unterhaltung

Packen Sie eine Auswahl an gesunden Snacks und Getränken ein, um Hunger und Durst unterwegs zu stillen. Denken Sie auch an Bücher, Spiele, Tablets oder Audiobücher, um die Kinder während der Fahrt zu beschäftigen. Eine besondere Zeitschrift, ein Stickerheft oder auch Malbücher bieten auch über längere Zeit Beschäftigung, ebenso wie Familienspiele, die man gemeinsam spielen kann.

7. Pausen einplanen

Bei längeren Fahrten sind regelmäßige Pausen wichtig, damit sich alle austoben und erfrischen können. Suchen Sie nach Rastplätzen mit Spielbereichen oder planen Sie Stopps an interessanten Orten. Es schadet auch nichts, ein paar Aktivspiele vorzubereiten, bei denen sich die Kinder an einem Rastplatz austoben können.

Vor Ort

8. Gemeinsame Aktivitäten

Wählen Sie Reiseziele und Aktivitäten, die für alle Altersgruppen geeignet sind. Erlebnisse, die die Kinder gemeinsam erleben können, fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Freude an der Reise.
Je nach Alter sind kürzere Trips mit schlichteren Zielen, bei denen die Kinder genügend Anregung und Auslauf haben, lohnender als stundenlange Stadtführungen oder klassische Museen.
Auch die Destination Natur wirkt regulierender und erholsamer als eine turbulente Großstadt, in der Kinder so schwer zu hüten sind wie ein Sack Flöhe.

9. Sicherheitsregeln festlegen

Besprechen Sie wichtige Sicherheitsregeln, wie z.B. immer in der Nähe der Familie zu bleiben, nicht mit Fremden zu sprechen und was im Falle einer Trennung zu tun ist. Geben Sie Kindern ggf. einen Zettel mit der eigenen Handynummer (Landesvorwahl nicht vergessen!) mit oder schreiben Sie bei kleinen Verschusslern die Nummer mit Kugelschreiber auf den Unterarm.

Sind Sie in der Nähe von Gewässern, besprechen Sie vorab mit den Kindern die wichtigsten Verhaltensregeln und lassen Sie die Kinder beispielsweise am Strand nicht unbeaufsichtigt, auch nicht kurz. Nach Verkehrsunfällen ist Ertrinken der häufigste tödliche Unfall bei Kindern.

10. Geduld und Flexibilität

Nicht alles wird nach Plan verlaufen. Bewahren Sie Geduld und bleiben Sie flexibel, um auf unvorhergesehene Ereignisse gelassen reagieren zu können.

11. Einen Plan B bereithalten

Das Wetter macht nicht mit für den Strandtag? Der Freizeitpark hat geschlossen? Der Rundweg dauert länger als gedacht? Es ist immer gut, einen Plan B oder sogar C im Gepäck zu haben, um einem Stimmungstief vorzubeugen. So können witzige Familienspiele oder einige Filme auf DVD oder Bluray den Regentag retten, oder man macht eine Matschwanderung. Viele Museen haben spezielle Führungen für Kinder oder sind interaktiv. Lange Wanderungen können mit kleinen Herausforderungen, Schnitzeljagden oder der Übernahme des väterlichen Handys mit GPS bewältigt werden. Tolle Tipps für müde kleine Wanderer gibt es auch hier.

12. Erinnerungen festhalten

Vergessen Sie nicht, viele Fotos zu machen und vielleicht ein Reisetagebuch zu führen, um die Erinnerungen an diese besondere Zeit festzuhalten. Gerade Ihre Kinder werden sich diese später sehr gerne ansehen und als Erinnerungsstütze verwenden können, da sie den Urlaub selbst eventuell noch gar nicht richtig abspeichern können.